RÄNGERS GO CZECHIA 2014
Die Eisfläche, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2014. Dies sind die Abenteuer der Schroffarängers, die mit ihrem 18 Mann starken Kader 6 Tage unterwegs sind, um neue Trainingsmethoden zu entdecken, neue Böhmische Gerichte und neue Biersorten. Viele Lichtjahre von Bürsch entfernt, dringen die Schroffarängers dabei in Umkleidekabinen vor, deren Geruch nie ein Mensch zuvor überlebt hat.
Sonntag, 21.09.14 – Zruck noch Zruč
Endlich! Wir fahren wieder zruck nach Zruč! Mein Wecker klingelt. Nein, mein Handy läutet. Es ist Meik: „He, hosch verschlofa? Es isch scho füf vor siebane!“ Verdammt, ich hätte vor 10 Minuten bei Meik sein sollen! Egal, das geht sich genau aus. Aufstehen, Zähneputzen, Anziehen – kurz darauf bin ich auch schon bei Meik. Es geht gleich weiter, Wiesel, Butz und Blex abholen, dann zum G@J, wo der Rest der Truppe wartet. Es wäre sich auch trotz Verpennens noch rechtzeitig ausgegangen, doch auf der A0815 (Hauptstraße Bürs) ist Stau. Ränger Bobby Orr Squirrel treibt seine Kühe über den Highway und lässt uns am Straßenrand warten. Das ist also der Grund, warum Squirrel heuer nicht mit nach Tschechien fährt. Absolut verständlich…
Beim Treffpunkt G@J werden noch die restlichen Taschen verstaut. Verwunderung bei allen Anwesenden ruft Reiti‘s Eishockeygepäck hervor, das komplett in Nylonfolie vakuumverpackt wurde. Obi und ich erklären, dass wir diese Tasche bereits gestern unter Quarantäne gestellt haben, da sie über den Sommer wohl als Katzenklo Verwendung fand.
Dann kann’s losgehen, doch halt, nicht nur ich habe verpennt, Tschechien-Rookie Lucy McFly fehlt ebenfalls! Somit muss Fränk Ryder einen Schlenker nach Saint Änthony einlegen, derweil nehmen Obi Dabblju und Petar Doblar (übernimmt für mich das Steuer) mit ihren Bussen samt Insassen die Reise in Angriff. Obi muss ohnehin noch bei Germering abfahren, um den zweiten Rookie Mortin Wiesa aufzusammeln. Ja, wir haben heuer tatsächlich einen zweiten Bayern (in weiterer Folge Ausländer) mit an Bord!
Weitestgehend getrennt legen die 3 Airforzes die Strecke Richtung Pilsen zurück. Erst im Hotel in Zruč treffen wieder alle zusammen. Die Freude ist groß, wir sind wieder zruck in Zruč! Auch die Gastgeber des Sporthotels freuen sich und empfangen uns standesgemäß mit einem richtigen Feuerwerk.
Coach Karel stößt auch bald dazu: „Challo Jungs! Wie gäht es euch?“ Danke, bestens! Aber wir haben nicht lange Zeit, da heute Abend noch ein Extraliga-Spiel in Pilsen auf dem Programm steht. Also auf nach Třemošná zur Eishalle. Während Obi und Marko Wasser, Bier und Schokoriegel besorgen, richten wir die Kabine ein. Wäscheleine, Kühlbox, Ipod-Player, es fehlt an nichts.
Die Teams wurden auch schon eingeteilt:
Bläck Hawks: Fänghänd, Wiesel, Mario, Oli,Räp, Meik, Nob, Butz und Blex
White Stripes: Luky, Reiti, Obi, Marko, Mortin, Fränk, Pät, Vinzi und Lucy
Bei den Weißen sind die ganzen Spieler vom 1b der Montis im Sturm. Das macht sich zunächst aber nicht wirklich bemerkbar, denn im ersten Spiel treffen sie lediglich zwei Mal. Dummerweise treffen wir Schwarzen gar nicht ins Tor und so verlieren wir gleich zum Auftakt 0:2. Was soll’s, morgen früh läuft’s sicher besser…
Anschließend geht’s gleich nach Pilsen, wo uns Schwarzen gezeigt wird, wie’s gemacht wird. Skoda Pilsen schießt (M)Lada Boleslav mit 6:1 aus der Halle. In den Drittelpausen werden von uns ca. 357 Hühnerflügel vertilgt.
Zurück im Hotel wird seit ewigen Zeiten mal wieder ghosnat. Mortin aus Bayern spielt auch mit und bekommt von Meik die Regeln erklärt. Regel Nummer 1: Niemals abheben! Nach 4 Runden werden so viele Löcher gerissen, dass alle schon schwimmen. Nur Mortin ist schon ausgeschieden, er hat in Runde 2 abgehoben…
Obi schaut kurz vor dem Schlafengehen noch schnell bei uns am Tisch vorbei und furzt Meik ungeniert an. Meik kann jedoch keinen bissigen Geruch riechen und erwidert lachend: “Des isch jo an Lawendelfurz!”
Montag, 22.09.2014 – Das Imperium schlägt zurück
Nullsiebenhundert – Tagwache. Frühstück und dann ab zur Halle. Davor wird noch mit der Family geskypt. Fänghänd ist fasziniert von meiner neuen Elektronikausrüstung und adelt mich zum Hightech-Räp. Die Weißen panieren uns 3:0 und sind mächtig obenauf. 2 Trainings und wir haben noch keinen einzigen Treffer verbuchen können! Der Třemošná-Held vom Vorjahr Petar Doblar wird zum Gespött gemacht und steht so wie seine Teamkameraden vor der Nachmittagseinheit mit dem Rücken zur Wand.
Vor dem Aufbruch zum zweiten Training verteilt Blex („Dr Fernseher in üserm Zimmer goht net!“) die beim Einchecken abgenommenen Pässe. Seinen Pass gibt er mir, während er meinen selber einsteckt. Was soll’s, wir sind eh im gleichen Zimmer. Auf der Fahrt zur Halle erzählt Blex, dass Meik im Hotel als Meik Bludenz geführt wird und sich die Angestellten wundern, dass wir heuer gleich 2 Ausländer dabei haben. Ja ja, unsere Bayern…
Dann wieder Training. Karel zeigt uns ein paar coole Übungen und im anschließenden Spiel straft Petar Doblar seine Kritiker Lügen. Er feiert ein souveränes Shutout, während seine Kollegen endlich treffen! 7:0 für uns Schwarzen! Wiesel ist wieder der Held von Třemošná und verkündet stolz: „Das Imperium schlägt zurück!“ Danach in der Kabine liegen wir uns zu den Klängen der Queen-Hymne „We are the Champions“ in den Armen. Das Bier fließt in Strömen. Selbst der Gestank der ausgepackten Ausrüstung von Reiti kann unseren Jubel nicht trüben.
Zurück im Hotel geht’s weiter mit Tischtennis. Luke Z.Opel macht sich als Ding Yi einen Namen. Zimmer 203 (Butz, Wiesel, Fänghänd) bestellt vor dem Einschlafen noch einen Innenarchitekten beim XXXLutz und lässt die Betten verstellen. Nur zwei von drei Betten waren mit Blickrichtung zum Fernseher bedacht.
Dienstag, 23.09.2014 – Die Wiedervereinigung des Pamela-Teams
Zimmer 203 wird vor die Wahl gestellt: „Entweder leise ab jetzt oder Umziehen in anderes Zimmer!“ Ok, Butz, Wiesel und Fänghänd wechseln Zimmer und Etage. Beim Umzug kann Wiesel seinen Pullover nicht finden. Wen wundert’s, er hängt draußen vor dem Hotel am Fahnenmast…
Beim Vormittagstraining erwischen die Weißen wieder den besseren Start und gewinnen knapp aber deutlich mit 2:1. In der Serie steht es nun sogar schon 3:1. Doch das ist alles nebensächlich, denn schon beim Aufwärmen die Schrecksekunde: Reiti hat sich verletzt! Diagnose: Geschwollener Knöchel. An ein Weitermachen ist leider nicht zu denken.
Aufgrund der kurzen Mittagspause wäscht Obi seine Haare nicht. Kann er sich als Beinahe-Kahlkopf ja leisten. Das stachelt uns Schwarzen erst so richtig an, zumal Obi beim Spiel auch Karel durch ein faires Foul unsanft gestoppt hat. Noch allen ist in Erinnerung als ein einheimischer Spieler vor Jahren durch ein ähnliches Vergehen von Karel niedergestreckt wurde, doch bei Obi drückt er ein Auge zu. Er kennt den Tintenfisch schließlich seit Jahren…
Beim Mittagsessen dann die nächste Schrecksekunde: Eine Frau mit blond gelocktem Haar betritt den Raum, aus den Augenwinkeln betrachtet, glaubt Blex für einen kurzen Moment, es handle sich um seine Frau! Tiefes Durchatmen als sich bei genauem Betrachten herausstellt, dass es die Masseuse ist.
Lord Fänghänd hat beim örtilichen Penny-Market einen Ferialjob angenommen und arbeitet zwischen den Trainings in der Gemüseabteilung. Gerne nehmen die einheimischen Konsumenten seine Ratschläge entgegen.
Derweil steigt auf Court 1 das Finale der Czechia Open im gemischten Doppel. Butz und Wiesel, Spieler des TC Bürs, werden von Meik und Fränk gefordert und verlieren sogleich in 2 Sätzen.
Dann wieder Training. Wir Schwarzen sind schon wieder unter Druck, halten diesem aber erneut Stand und gewinnen 3:2. Das Skandal-Tor von Třemošná darf auch heuer nicht fehlen. Karel höchstpersönlich verwertet einen Konter zum Ausgleich, während die Weißen noch ihre soeben erzielte 2:1-Führung bejubeln.
Am Abend wird heute in Pilsen gespeist. Prima Wirtshaus! Man braucht gar kein Bier zu bestellen, der Kellner stellt es einem ohne Aufforderung hin! Obi schwächelt und gibt die Hälfte seines Schweinshaxens und sowie sein letztes Bier an Oli ab. Auf dem Heimweg durchqueren wir neben einer Baustelle noch einen netten Park mit Weitsprunganlage. Meik Hunter nimmt Bob Beamons Uraltweltrekord in Angriff, landet aber mit einem Bein im Wassergraben, was einen ungültigen Versuch zu Folge hat. Damit verfehlt er die angepeilten 8,90 Meter nur knapp (aber deutlich…).
Butz, Wiesel und Fänghänd fahren mit Karel zurück ins Hotel, mit Umweg übers Pamela. Erinnerungen an letztes Jahr werden wach. Ich sehe schwarz für uns Schwarze für morgen…
Derweil liefern sich Fränk Hämilton und Luky Rosberg an einer Kreuzung ein packendes Startduell. Fränk zündet KERS und trifft mit neuer Bestzeit beim Hotel ein.
Mittwoch, 24.09.2014 – Erste Auflösungserscheinungen
Pät ist der erste beim Frühstück. Kein Wunder, er verbrachte die Nacht in der Hotellobby. Reiti schnarcht aufgrund seiner Knöchelverletzung so laut, das Pät kein Auge zumacht. Die nette Dame von der Rezeption kümmert sich aber rührend um ihn und bringt Decke, Polster, Wärmeflasche und Kuscheltier.
Das Team Pamela betritt geschlossen den Frühstücksraum. Unglaublich, trotz durchzechter Nacht sind alle beim Vormittagstraining dabei. Kermit Butz vermisst allerdings seine kurze Hose, die er beim Schlafengehen anstatt im Schrank zu versorgen versehentlich aus dem Fenster schmiss...
Bei den Weißen muss Pechvogel Reiti bekanntlich passen, dafür fehlt bei uns Blex, der noch einige Versicherungen abschließen muss.
Meik ist beim Betreten des Busses etwas kalt und fordert von Fahrer Luky die Sitzheizung für die hinterste Sitzreihe. Leider wurde keine installiert, doch Sitznachbar Obi schafft Abhilfe und hebt verdächtig die rechte Arschbacke…
Karel leitet das Training, nimmt aber beim anschließenden Spiel nicht teil. Die letzte Zigarre nach dem Ausflug ins Pamela war wohl doch zu viel. Die Weißen bestürmen permanent unser Tor, es grenzt an ein Wunder das wir ein 0:0 über die Zeit retten. Zumal Butz trotz Laser-Augen unter schiefer Optik leidet: „I verstand des net, i siah 3 Pück! Wenn i a Og zuamach, siah i immr no zwa. Mach i bede zua, siah i gär nüt meh!“ Somit also ein Shutout auf beiden Seiten, wodurch ein Shootout entscheiden muss. Die Schwarzen behalten mit 3:1 die Oberhand und gleichen in der Serie zum 3:3 aus!
Nach dem Mittagsessen verlassen uns Bäd Pät und Reiti. Pät muss auf einen Kindergeburtstag, Reiti’s Knöchel macht keine Besserungsanstalten. Gute Besserung Reiti und gute Fahrt Jungs! Und Pät, nächstes Jahr fahren wir 1 Woche später...
Ab dem Nachmittag fehlen den Weißen nun gleich 2 Spieler. Also muss ein Schwarzes gedraftet werden. Wir bieten Fänghänd als Feldspieler an, doch Obi verweigert dies. So spielt stattdessen Oli mit ihm und Marko in der Verteidung und die Weißen panieren uns 4:1. Wiederum ein genialer Schachzug des Obi und die Weißen sind in der Serie wieder vorne…
Anschließend ist Regeneration angesagt. Massage, Sauna, Kartenspielen. Wobei das Kartenspielen manchen mehr ins Schwitzen bringt als der Saunagang. Die nächtliche Pokerpartie endet erst gegen 04.30 Uhr. Zum Glück steht im Foyer dieser Kühlschrank mit den leckeren Erfrischungsgetränken…
Donnerstag, 25.09.2014 – Jetzt oder nie, Ente oder Knie
Zur Überraschung aller kommt Butz heute Morgen nicht aus den Federn. Auch Fänghänd gibt w.o., hingegen muss Blex wieder arbeiten. Somit fehlen auch bei den Schwarzen 2 Spieler, dafür kehrt Oli in unsere Reihen zurück. Aufgrund der dezimierten Aufgebote wird heute Bačko gespielt. Karel hilft wieder bei uns aus und so schlagen wir die Weißen 4:2.
Fränk the Tänk zerschneidet anschließend Butz die Schnürsenkel, um ihn in der Vorbereitung aufs Nachmittagstraining aus dem Konzept zu bringen. Erfolgreich. Das Spiel am Nachmittag wird 2:1 zugunsten der Weißen entschieden, in der Serie führen sie vor den letzten beiden Aufeinandertreffen nun mit 5:4. Zwei Matchbälle also für die Weißen!
Ich gehe mit Butz vor die Halle, um den Ärger über die Niederlage im Nikotinqualm zu ersticken. Butz jammert: „Mensch Räp, in minam Maga goht’s zua wia in anam Atomkraftwerk!“ Völlig unverständlich, dabei ernährt sich Butz die ganze Woche über so gesund. Leider kann er nicht kotzen, das Bisschen Galle, das er heraufwürgt, bessert die Situation nicht wirklich. Da hilft nur wahlweise Jägermeister oder Fernet Branca. Denn das hilft. Ganz bestimmt…
Beim Abendessen sind diese Gedanken allerdings komplett verflogen, denn nun werden die Enten serviert! Das Duell Ente gegen Knie endet übrigens 9:0, keine einzige Schweinshaxe wird also verzehrt. Dafür gleich 5 Mal Tartar für 4 Personen, Fänghänd gönnt sich die doppelte Menge. Davor wie immer einen Jägermeister als Appetitanreger. Fänghänd bedankt sich mittlerweile ganz lässig wie ein Einheimischer: „Poschodi, Petar!“ Das geht schon die halbe Woche so, bis Kellner Petar in aufklärt: „Du Alex, Poschodi heißt Stockwerk…“
Aus der Heimat erreicht uns die Nachricht, dass Reiti tatsächlich einen Bänderriss im Sprunggelenkt erlitten hat. Die fällige OP folgt schon morgen. Alles Gute, Reiti!
Neo-Tscheche Mortin aus Bayern spendiert ein Runde Bier als Dankeschön, dass er mit uns diese Woche verbringen darf. Sehr artig! Lucy schmeißt auch noch eine Runde Becherovka, weil er Sonntagmorgen verschlafen hatte. Sehr brav! Verdammt, jetzt muss ich wohl auch noch was ins Rennen schmeißen. Ich werde eh schon von allen Seiten dazu aufgefordert. Also gut, noch eine Runde Becherovka auf mich! Alle stoßen an, nur Nob verweigert die Medizin. Das sollte sich rächen…
Czechia-Rookie Lucy McFly hält es nun nicht mehr aus: Ab ins Pamela! Wiesel und Vinzi begleiten ihn, um aufzupassen. Wiesel und Vinzi kehren nächtens aber ohne ihn zurück, da Lucy für kurze Zeit nicht auffindbar war. Jedoch trifft er nur 5 Minuten später im Hotel ein.
Die nette Dame von der Rezeption hat den Kühlschrank wieder gefüllt, der Pokertisch ist also wieder bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Diesmal sogar bis 05.45 Uhr…
Freitag, 26.09.2014 – Judgement Day
Ich bin der erste beim Frühstück. Heute zählt’s! Wir sind 4:5 hinten und benötigen unbedingt einen Sieg, um im Rennen zu bleiben! Nob und Mortin erscheinen bald nach mir, doch Nob hat einen Schnupfen und wird heute nicht spielen. Ich erkundige mich bei Wiesel, wie es ihm mit Rookie Lucy im Pamela ergangen war. Er entgegnet nur kurz: “Großes Kino!” Lucy ist also platt, auch Oli und Blex streichen ebenfalls die Segel. Das kann ja Eiter werden!
Doch Karel holt das Beste aus der Situation und wartet mit coolen Übungen auf, die speziell mit wenig Feldspielern gespielt werden können. Logischerweise gibt’s anschließend wieder ein Duell im Bačko. Obwohl Karel diesmal bei den Weißen aufläuft, gewinnen wir 5:3 und wehren den ersten Matchball ab! Somit muss am Abend das letzte Spiel die Entscheidung bringen. Ein Game 7 im elften Spiel, das gab’s noch nie!
Wir besteigen die Busse zum letzten und alles entscheidenen Training. Außer dem verschnupften Nob sind alle mit von der Partie. Blex sitzt bei geöffneter Schiebetüre neben mir im Bus. Wir warten noch auf Oli, der sogleich auf den Parkplatz gerannt kommt. Alex schwingt sich aus dem Bus, um Oli den Platz in der Mitte zu überlassen. Das dachte ich zunächst, doch Blex schließt die Türe von außen mit den Worten: “Ich bleibe doch hier und komme später mit Nob nach.” Wahnsinn, vor dem Game 7 lässt er uns tatsächlich hängen!
Vor dem Spiel wird einhellig beschlossen, dass das Game 7 nicht im Bačko entschieden werden soll. Also spielen wir übers ganze Feld, dafür aber vier gegen vier. Das spart Kräfte, da jedes Team dann einen mehr zum Wechseln hat. Klingt vernünftig, so machen wir’s. Karel ist wieder bei uns und spielt Vateidigga. Somit wechsle ich in den Sturm, zusammen mit Butz, Fänghänd und Meik. Letzterer erlebt an diesem Nachmittag sein persönliches Tschechien-Highlight. 4 Tore in einem Spiel! Wir fegen mit 9:1 über die Weißen hinweg, Lucy erzielt deren Ehrentreffer. Ein irrereguläres Schlittschuhtor…
Noch auf dem Eis verabschiedet sich Karel von uns, da er gleich weiter muss. Karel, vielen Dank, es war uns wie immer ein seelisches Fußbad!
Die eigentliche Aufregung passiert aber erst nach dem Training. Blex will als erstes seine Tasche nach draußen zum Bus bringen, stellt jedoch fest, dass die Türe verschlossen ist. Glücklicherweise steckt der Schlüssel außerhalb. Direkt nach uns ist der Nachwuchs des HC Meteor Třemošná an der Reihe. Hat etwa einer dieser Lausbuben uns eingeschlossen? Fränk meint, dass er vorhin beim Türeschließen die Türklinke abgerissen hat, aber daran kann’s wohl nicht liegen. Schließlich hat er sie umgehend wieder hinauf gesteckt. Zum Glück ist Nob nicht in der Kabine und nimmt unseren verzweifelten Anruf entgegen. Nob kriegt die Türe allerdings auch nicht auf und ruft den netten Eismeister um Hilfe. Dieser löst die Situation höchst elegant – mit der tschechischen Kreditkarte…
Befreite die Rängers aus ihrer Not: der Eismeister mit seiner tschechischen Kreditkarte
Nach erfolgter Beladung der Busse (Reiti’s Tasche wurde vorschriftsmäßig wieder vakuumverpackt) ging’s wieder zurück ins Hotel. Abschlussabend ohne große Vorkommnisse. Selbst der Pokerkoffer bleibt verschlossen.
Samstag, 27.09.2014 – Volle Kanne ohne Panne
Gleich vorweg: Solch eine pannenfreie und ereignisarme Heimfahrt haben wir wohl noch nie erlebt. Pünktlich um 09.00 Uhr starteten wir mit unseren 3 Airforzes beim Hotel unsere Rückreise. Ich übernehme diesmal den ersten Stint und führe den Konvoi souverän zur Raststation Lechwiesen. Nach Einnahme der obligatorischen Fischbrötchen (natürlich 2 Jägermeister für Butz und Fänghänd) geht‘s weiter nach Bürs. Wiesel, der den zweiten Stint fährt, parkt als erster um 14.00 Uhr neben der Zapfsäule der JET-Tankstelle.
Das war’s also, wir sind wieder daheim! Schade, denn es war wieder eine Wahnsinnswoche. An dieser Stelle nochmals danke an Blex und Obi für die Organisation, Karel für die tolle Betreuung sowie Petar und Bara und dem ganzen Hotelteam für deren Gastfreundschaft! Bis zum nächsten Jahr!
Zur Archivierung für die Nachwelt: Chrischek Räpublizcka
Fotos..!